Es kreucht und fleucht in Tirol

Landesbroschüre bietet Infos zu bestäubenden Insekten
  • Auf 136 Seiten: Informationen zu Bestäubern, ihrem Lebensraum und heimischen Pflanzenarten
  • Mit Praxis-Tipps zur insektenfreundlichen Gestaltung von Grünflächen
  • Inklusive Blühkalender mit Tabellen zu heimischen Blumen und Gehölzen

Ob Bienen, Hummeln, Schmetterlinge oder Käfer – diese kleinen, unscheinbaren Lebewesen spielen eine unverzichtbare Rolle für die Artenvielfalt gesamter Ökosysteme und die Lebensmittelproduktion. Viele Obst- und Gemüsesorten, die tagtäglich auf unseren Tellern landen, verdanken wir ihrer unermüdlichen Arbeit. Die Broschüre „Bestäuber.Leben.“ des Landes Tirol setzt ein starkes Zeichen für den Schutz bestäubender Insekten und bietet auf rund 140 Seiten fundiertes Wissen rund um die vielen kriechenden und fliegenden Begleiter.

Rund 30.000 Insektenarten sind in Tirol bekannt, davon mehr als 400 verschiedene Wildbienenarten. Durch den Rückgang von natürlichen Lebensräumen nahm die Biomasse an Insekten allerdings während der vergangenen Jahre kontinuierlich ab. Der Leitfaden zeigt verschiedene Wege und Möglichkeiten, den Lebensraum von Insekten zu erhalten und die für uns lebenswichtige Arbeit in Form der Bestäubung auch künftig sicherzustellen. Gartenbesitzer*innen, Naturbegeisterte oder Gemeindebedienstete können Tipps zur insektenfreundlichen Gestaltung von Grünflächen nachschlagen oder Wissenswertes rund um die Insekten- und Gartenwelt, den Pflanzenschutz und vielfältige Erhaltungsmaßnahmen nachlesen.

Insekten als Grundlage der heimischen Landwirtschaft

Insekten sind nicht nur zentraler Bestandteil einer funktionierenden Umwelt, sondern bilden auch die Basis unserer Landwirtschaft.

„Äpfel, Birnen, Erdbeeren oder Karotten brauchen bestäubende Insekten. Rund zwei Drittel aller natürlichen und kultivierten Pflanzen sind auf Nektar- und Pollensammler angewiesen. Die kleinen Bestäuber sind damit die Voraussetzung für unsere Lebensmittelproduktion, zeichnen für den Großteil der Ernten verantwortlich und bilden die Nahrungsgrundlage von Nutztieren“, informiert LHStv Josef Geisler.

Die Landesbroschüre gibt Einblick in die mannigfaltigen Möglichkeiten, mit denen ein wichtiger Schritt zum Schutz der Bestäuber geleistet wird.

„Für engagierte Privatpersonen wie auch die Städte und Gemeinden bündelt der Ratgeber verschiedenste Schutzmaßnahmen, die schon im eigenen Garten ihren Anfang nehmen. Damit bringen wir den Leserinnen und Lesern den unschätzbaren Stellenwert der Insekten näher und leisten einen essenziellen Beitrag zum Wohl unserer kleinen Helfer“, fasst LHStv Geisler die Intention des Leitfadens zusammen.

Praxisnahe Tipps für insektenfreundliche Grünflächen

In Kooperation mit Expert*innen des Tiroler Bildungsforums, der Universität Innsbruck und der Tiroler Umweltanwaltschaft hat das Land die Informationsbroschüre „Bestäuber.Leben.“ erstmals im Jahr 2020 herausgegeben, drei Jahre später erfuhr sie eine Neuauflage. Darin integriert ist ein sogenannter Blühkalender, der die Bedeutung von Blumen, Kräutern, Sträuchern und Gehölzen für heimische Insekten auflistet und eine gesamthafte Übersicht über die Blühphasen der jeweiligen Pflanzen gibt. Neben ergänzenden Hintergrundinformationen sind alltagstaugliche Tipps Kern des Leitfadens:

„Sei es der öffentliche Park oder der eigene Garten – die Landesbroschüre bietet Hilfestellung für die Errichtung von Nisthilfen, die Schaffung von Überwinterungsplätzen und die Neugestaltung von Wildblumenflächen oder Kräuterrasen. Es liegt an uns, gemeinsam etwas gegen das Insektensterben zu unternehmen und die Artenvielfalt zu sichern“, betont Naturschutzlandesrat René Zumtobel und führt seinen Appell fort: „Obwohl Insekten zu den kleinen Vertretern aus dem Tierreich zählen, sind sie doch unverzichtbarer Bestandteil unserer Ökosysteme. Der Mensch trägt daher eine Verantwortung gegenüber der Natur, die Artenvielfalt in unseren Naturräumen zu schützen – für uns und unsere Zukunft.“