Das Land Tirol bietet mit der Plattform für Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft (KEK) einen One-Stop-Shop für Unternehmen, Regionen und Gemeinden, die Klima und Ressourcen schonen wollen. Darin gebündelt sind Know-how und Beratungskompetenzen der Energieagentur Tirol, der Standortagentur Tirol und des Klimabündnis Tirol, die mit den großen Zielen des Landes bis 2050 verknüpft sind.
Wer die Webseite zur Strategie „TIROL 2050 energieautonom“ ansteuert, soll von den verschiedenen Zuständigkeiten im Hintergrund nichts bemerken. tirol2050.at vereint Vision, Strategie und „Geschichten des Gelingens“. Eigene Mitmach-Wegweiser für die zwei großen Zielgruppen – Gemeinden und Unternehmen – führen zu spezifischen Angeboten. Für Gemeinden gibt es etwa Umsetzungsunterstützung in den Bereichen Mobilität, Gebäude, Konsum und Beschaffung, Grünräume, Klimawandelanpassung und Energie (Förderung, Monitoring etc.). Für Unternehmen werden Orientierungshilfen bei Beschaffung, Klimabilanz, Green Marketing, Kreislaufwirtschaft oder Mobilität vorgestellt.
Diese nahtlose „Customer Journey“, eine Servicekette ohne Brüche, Doppelgleisigkeiten und nervige Neustarts, wurde von der Plattform KEK erdacht. Sie bündelt seit Mitte 2023 die Kompetenzen der drei Fachorganisationen.
Die großen Ziele für das Bundesland Tirol, die Nachhaltigkeits- und Klimastrategie „Leben mit Zukunft“ und „TIROL 2050 energieautonom“ erfordern Anstrengungen in verschiedenen Bereichen: den Ausstieg aus fossilen Energieträgern, den Ausbau und die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, Erhalt und Schutz der Biodiversität, energieeffizientes Bauen und eine kreislauforientierte Wirtschaft, um nur einige zu nennen. Die Plattform KEK wurde im Rahmen des Förderprogramms IWB/EFRE initiiert und aus REACT-EU-Mitteln unterstützt. Die drei beteiligten Organisationen mit ihren Kernaufgaben hatten zunächst unterschiedliche Zugänge, Ausprägungen und Zielgruppen.
Mit der Plattform KEK treten die drei Partner als gebündelte Landesorganisation mit geballter Expertise auf. Das Motto: je größer und verwirrender das Thema, desto mehr Effizienz und Qualität kann durch den Zusammenschluss angeboten werden. Gemeinsam aufgesetzte KEK-Informationsveranstaltungen nach den Tiroler Gemeinderatswahlen 2022 waren für Maria Legner vom Klimabündnis Tirol ein wichtiger Auftakt. Dort wurden neue Gemeindevertreterinnen und -vertreter gemeinsam mit Informationen und konkreten Unterstützungsangeboten rund um Energiewende und Klimaschutz versorgt. Klaus Meyer von der Standortagentur Tirol vertritt die KEK als Koordinator nach außen. Die Projektleiterinnen Maria Legner vom Klimabündnis und Barbara Erler-Klima von der Energieagentur Tirol sind jeweils themenspezifisch für Anträge, Abrechnungen und Durchführung zuständig.
Synergien im Serviceangebot heben, Sektorengrenzen aufbrechen, die Player Land, Regionen, Gemeinden und Unternehmen auf den Weg mitnehmen und koordiniert vorgehen – all das lässt sich im dichten Tagesgeschäft mangels Personalressourcen nicht so leicht umsetzen. Alle drei Partner sind überzeugt, dass KEK ohne Unterstützung durch EFRE-Mittel nicht in dem Umfang und der Qualität aufgesetzt hätte werden können, und hatten hilfreiche Vorerfahrungen mit dem EU-Förderwesen. Die Berichtspflichten und Abrechnungen sind zweifelsohne aufwändig:
Es wurde bewusst keine eigene Dachmarke aufgebaut, die erst bekannt gemacht werden muss.
Die neuen Projekte drehen sich vor allem um Themen wie Klimawandelanpassung, die Beschleunigung der Energiewende und Kreislaufwirtschaft. Auch dass das Land dahintersteht, hält Barbara Erler-Klima für einen Erfolgsfaktor. Nach dem Ende der Förderperiode wird gemeinsam und bilateral weiter in großen EU-Programmen wie Horizon oder an FFG-Projekten gearbeitet. KEK geht also in die Verlängerung und kann rasch, vertrauensvoll und zielführend herausarbeiten, was zu dritt noch besser funktioniert.