09. August 2024

Mehrwert – Nachhaltigkeit – Sparsamkeit

Landeshochbau im Fokus
  • Landeshochbau setzt aktuell elf Bauprojekte um
  • Bauprojekte bringen Mehrwert für Bevölkerung
  • Besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Sparsamkeit

Sei es die Erweiterung der Tiroler Fachberufsschule in Kitzbühel, die Sanierung und Adaptierung des Schlosses Mentlberg zum Katastrophenschutzzentrum oder auch der Neubau der zentralen Druckerei des Landes – das Land Tirol setzt aktuell verschiedene Hochbauprojekte um.

„In all ihrer Vielfalt haben unsere Landeshochbauprojekte auch entscheidende Gemeinsamkeiten: Mehrwert – Nachhaltigkeit – Sparsamkeit. Die vom Land umgesetzten Projekte bieten der Bevölkerung einen direkten Mehrwert, sei es im Bereich der Schulbildung, der Forschung oder auch dem Katastrophenschutz. Gleichzeitig legen wir unseren Fokus auf die nachhaltige Errichtung und klimaschonende Nutzung der Gebäude, etwa durch umweltfreundliche Heizsysteme und Photovoltaikanlagen. Schließlich versuchen wir, Kosten zu optimieren – etwa durch die Adaptierung bestehender Gebäude anstatt neue Gebäude zu errichten“, erklärt Hochbaureferent LHStv Georg Dornauer.

Gerhard Wastian, Vorstand der Abteilung Hochbau, ergänzt: „Aktuell werden von der Abteilung Landeshochbau insgesamt elf Projekte in ganz Tirol federführend umgesetzt. Das reicht von kleineren Projekten, wie beispielsweise dem Neubau eines Pferdestalls in der LLA St.Johann, bis hin zu Großprojekten wie der Erweiterung und Sanierung der TFBS Lohbachufer. Für das Jahr 2024 steht insgesamt ein Budget von rund 50 Millionen Euro zur Verfügung mit welchem ein Projektvolumen von rund 130 Millionen Euro ausgelöst wird.“

Nicht inkludiert in diese Kostenaufstellungen sind die Erweiterung und Adaptierung des Ferdinandeums sowie der Neubau des Management Center Innsbruck – MCI.

Fokus Mehrwert – Synergien nutzen

„Investitionen in Landesbauprojekte sind stets Investitionen im Sinne der Bevölkerung. Wenn wir etwas bauen, sanieren oder adaptieren, bringen diese Maßnahmen Verbesserungen für alle“, so LHStv Dornauer.

Beispielgebend dafür ist etwa die Erweiterung der Tiroler Fachberufsschule für Handel und Büro in Kitzbühel: Die Schule wird um ein zusätzliches Stockwerk mit EDV-, Werk- und Klassenräumen sowie einem Aufenthaltsraum erweitert. Gleichzeitig werden im Keller weitere große Werkstätten errichtet und ein Lift installiert.

„Mit Projekten wie diesen fördern wir den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Tirol nachhaltig. Die jungen Lehrlinge können in dem modernen Schulgebäude noch besser auf ihre künftigen Tätigkeiten vorbereitet werden“, erklärt LHStv Dornauer.

Andere Projekte – so etwa die Sanierung und Erweiterung des Tiroler Landesarchivs in Innsbruck – leisten einen Beitrag, um wichtige Zeugnisse der Tiroler Vergangenheit in Form von Urkunden, Handschriften und Akten für die Nachwelt zu erhalten und optimale Bedingungen für Forschungen, Behörden und interessierte BürgerInnen zur Verfügung zu stellen.

Fokus Nachhaltigkeit – PV auf Landesgebäuden

„Der Gebäudesektor ist ein maßgeblicher Faktor für den Ausstoß von Treibhausgasen und damit auch für den Klimawandel. Ganz im Sinne unserer Nachhaltigkeits- und Klimastrategie gehen wir als Land Tirol mit gutem Beispiel voran und legen bei Hochbauprojekten besonderen Wert auf nachhaltiges und klimaschonendes Bauen sowie auf die effiziente Nutzung der Gebäude“, verweist LHStv Dornauer auf zahlreiche Maßnahmen des Landes.

Dazu zählt beispielsweise die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf allen nutzbaren Dächern von Landesgebäuden. Im ersten Halbjahr 2024 wurden bereits sechs Anlagen mit einer Gesamtleistung von 770 Kilowatt-Peak Leistung errichtet. Dazu zählt etwa die neue PV-Anlage auf dem Dach des Landhauses 1 in Innsbruck. Diese wurde im Februar dieses Jahres fertiggestellt.

„Mit einer Anlagenspitzenleistung von 63 Kilowatt-Peak und einem zu erwartenden jährlichen Stromertrag von rund 65.000 Kilowattstunden werden mit der neuen Anlage unter anderem die E-Ladestationen des landeseigenen Fuhrparks mit klimaneutralem Sonnenstrom versorgt. Bis Ende 2024 sollen weitere Anlagen errichtet und in Betrieb genommen werden. So können wir dann insgesamt rund 3.700 Megawattstunden Strom durch PV-Anlagen erzeugen. Umgerechnet können damit rund 820 durchschnittliche österreichische Haushalte mit Strom versorgt werden“, fasst Abteilungsvorstandstellvertreter Johannes Kessler zusammen.

„Neben Photovoltaik-Anlagen werden viele weitere Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit umgesetzt. Das zeigt sich etwa bei der aktuell im Bau befindlichen neuen zentralen Druckerei des Landes: Neben einer PV-Anlage auf dem begrünten Dach wird auf den Fassaden ein Rankgerüst aus Aluminium angebracht. Dieses Gerüst kann künftig Pflanzen beherbergen. Das erhöht die Biodiversität und bietet einen umweltfreundlichen Kühlfaktor für das Gebäude. Die Wärmeversorgung läuft zudem über eine nachhaltige Grundwasserwärmepumpe“, erklärt LHStv Dornauer.

Fokus Sparsamkeit – meiste Bauprojekte bleiben unterhalb des Kostenrahmens

„In allen Bereichen des Landesdienstes ist Sparsamkeit eine der obersten Prämissen. Wo möglich und sinnvoll, versuchen wir stets kostengünstige Alternativen zu finden und zu prüfen“, erklärt LHStv Dornauer. So geschehen etwa in der Planung des neuen Katastrophenschutzzentrums des Landes. Statt eines kostenintensiven Neubaus wird ein im Landesbesitz befindliches Gebäude – das Schloss Mentlberg in Innsbruck – adaptiert. „Im Rahmen der notwendigen Adaptierungen für die künftigen Anforderungen können wir zudem die ohnehin notwendigen Sanierungen am Gebäude durchführen und somit dieses wichtige Denkmal erhalten“, freut sich LHStv Dornauer über den Doppelnutzen.

Auch darüber hinaus wird Kostenentwicklung bei Hochbauprojekten des Landes stets genau geprüft:

„Zu Beginn eines Bauprojektes legen wir ein Kostenziel fest. Natürlich kann es durch externe Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, zu Abweichungen kommen – etwa durch steigende Materialkosten. Als Land prüfen wir jedoch regelmäßig sehr kritisch, ob die Projekte sich im vorgegebenen Kostenrahmen bewegen, welche Gründe es für eine Abweichung gibt und ob diese auch gerechtfertigt sind“, erklärt Abteilungsvorstand Wastian.

LHStv Dornauer ergänzt: „Die meisten Bauprojekte liegen schlussendlich unter den Kostenzielen – Kostenüberschreitungen stellen eine Ausnahme dar.“