ReUse Schultaschenaktion in Tirol wieder voller Erfolg

Projekt als wertvoller Beitrag zur Kreislaufwirtschaft
  • Mehr als 1.300 gebrauchte Schultaschen gesammelt, gereinigt und mit Schulutensilien bestückt
  • Gemeinschaftsprojekt mit zahlreichen Partnern
  • Schultaschen kommen sozial schwächeren Familien in Tirol zu Gute

Schultaschen und Schulrucksäcke sind oft von sehr guter Qualität – ihre Lebensdauer ist mit Ablauf von vier Schuljahren noch lange nicht erreicht. Heuer wurden im Rahmen des Projekts „ReUse Tiroler Schultaschensammlung“ deshalb wieder gute gebrauchte Schultaschen in ganz Tirol gesammelt. 1.320 Stück lautet die erfreuliche Sammelbilanz, das sind 470 Schultaschen mehr als vergangenes Jahr. Die Schultaschen werden von Freiwilligen aus dem Flüchtlingsheim Reichenau gereinigt und mit Schulutensilien bestückt. In wenigen Wochen beginnt ihr neues Leben als täglicher Begleiter eines Schulkindes in Tirol.

„Die Schultaschenaktion vereint gleich mehrere positive Aspekte: Einerseits kommen die Taschen jenen Familien in Tirol zu, für die der Kauf einer neuen Schultasche eine große finanzielle Belastung wäre, andererseits zeigt das Projekt auf, wie gut die Zusammenarbeit aller beteiligten Partnerorganisationen und dem Flüchtlingsheim Reichenau seit vielen Jahren funktioniert. Die Freiwilligen vor Ort sind immer mit Begeisterung dabei“, freut sich Soziallandesrätin Eva Pawlata.

Im Rahmen eines Fototermins am heutigen Donnerstag überzeugten sich Vertreter*innen aller sieben beteiligten Organisationen gemeinsam mit LRin Pawlata und Umweltlandesrat René Zumtobel vom heurigen Sammelerfolg.

„1.320 gesammelte Schultaschen bedeuten 1.320 Schultaschen weniger im Restmüll. Für mich ist dieses Projekt ein Vorzeigebeispiel, wie Kreislaufwirtschaft funktionieren kann. Hier ziehen alle an einem Strang, der Ablauf ist von Anfang bis Ende gut durchdacht und es profitiert nicht nur die Umwelt, sondern viele Schülerinnen und Schüler im ganzen Land“, so LR Zumtobel.

Sieben Partnerorganisationen mit einem gemeinsamen Ziel

Damit das ReUse-Konzept funktioniert, ziehen bei der „Tiroler Schultaschensammlung“ viele Akteur*innen an einem Strang: Die Initiative des Umweltvereins Tirol findet mit Unterstützung des Landes Tirol und in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz sowie dem Landeselternverband statt. Das Jugendrotkreuz bewirbt das ReUse-Projekt in allen Tiroler Pflichtschulen und unterstützt die Sammlung der noch funktionsfähigen Schultaschen und -rucksäcke. Die Mitarbeiter*innen in Tiroler Recyclinghöfe übernehmen die Sammelware von den Schulen und schleusen zudem jahresdurchgehend funktionsfähige Schultaschen aus dem Abfallstrom aus, um sie bis Ende Juli zu den Bezirkssammelstellen zu transportieren. Der Landesfeuerwehrverband holt die Sammelware von den Bezirkssammelstellen ab und liefert sie zum Flüchtlingsheim Reichenau, wo die Schultaschen und -rucksäcke kontrolliert, gereinigt und mit vom Fachhandel gespendeten Schulutensilien bestückt werden. Die Verteilung der Schultaschen übernehmen die TSD, die Caritas Tirol und der Landeselternverband.

Mehr als 18.000 Schultaschen und -rucksäcke seit 2007 ein neues Leben eingehaucht

Die Bilanz aus mittlerweile 17 Jahren „ReUse-Schultaschenaktion“ ist beeindruckend:

„Insgesamt konnten wir seit Beginn der Aktion mehr als 18.000 Schultaschen vor einem Ende auf der Deponie oder im Verbrennungsofen bewahren.“, resümiert Michael Kneisl, Obmann des Umweltvereins Tirol.

„Das Projekt hat auch eine wertvolle Sensibilisierungswirkung: Es stärkt das Bewusstsein für Wiederverwendung und Abfallvermeidung in der Bevölkerung und zeigt auf, wie funktionsfähige Produkte aus dem Abfallstrom geschleust werden können“, erläutert Martin Baumann vom Umweltverein Tirol.