Die Initiative „Tirol radelt“, der Malwettbewerb „Crazy Bike“, der Pedibus oder Fahrradkurse für Senior*innen und Migrant*innen: Das sind nur fünf von zahlreichen Projekten, die seit vielen Jahren vom Land Tirol und dem Klimabündnis Tirol umgesetzt werden. Viele von ihnen sind mittlerweile Fixstarter im Jahresprogramm von Gemeinden, Betrieben und Bildungseinrichtungen. Auch heuer werden sie wieder umgesetzt – das beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, auf Antrag von Klimaschutz- und Mobilitätslandesrat René Zumtobel.
Auch LH Anton Mattle begrüßt die Initiativen: „Mit der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie haben wir uns ganz klar im Sinne einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft positioniert. Um unsere bis 2030 gesetzten Ziele auch zu erreichen, bedarf es nicht nur konkreter Maßnahmen, sondern vor allem auch einer Sensibilisierung für Nachhaltigkeit. Die Mobilität und Infrastruktur nimmt hierbei einen Schwerpunkt ein. Umso mehr ist es zu begrüßen, dass mit den heute beschlossenen 243.000 Euro bewährte und von der Bevölkerung geschätzte Projekte auch heuer stattfinden und umgesetzt werden können. So sollen möglichst viele Menschen über die Möglichkeiten zur Förderung von nachhaltiger Mobilität überzeugt und ein entsprechendes Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass jede und jeder einen Beitrag leisten kann.“
LR Zumtobel ist überzeugt: „Zu Fuß gehen, Rad fahren und öffentliche Verkehrsmittel nutzen – all das bildet das Rückgrat unserer künftigen klimaschonenden Mobilität.“
Alle drei Mobilitätsformen bilden den Umweltverbund.
„Wenn wir sie stärken, beruhigt sich der Verkehr in Gemeinden und Städten, Lärm und Luftschadstoffe durch den motorisierten Verkehr werden verringert und die Lebensqualität der Tirolerinnen und Tiroler steigt“, fasst der Landesrat die Vorteile der nachhaltigen Mobilitätsalternativen zusammen.
Auch die Verkehrssicherheit profitiere davon.
Elf Projekte sind es, die heuer im Zuge des Mobilitätsprogramms 2022-2030 umgesetzt werden. Das Programm selbst ist Teil der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie. Dort wird es als „wichtige Maßnahme für ein nachhaltiges und energieeffizientes Verkehrssystem“ tituliert.
„Um nachhaltige Mobilität zu erreichen, müssen wir auch Anreize, Bewusstsein und Sensibilisierung dafür schaffen, Alltags- und Freizeitwege möglichst emissionsarm zurückzulegen. Die Finanzierung der elf beschlossenen Mobilitätsprojekte tragen dazu bei, diese Bewusstseinsbildung bei verschiedenen Alters- und Bevölkerungsgruppen zielgruppenorientiert u schaffen“, so LR Zumtobel.
Die Mobilitätsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis Tirol umgesetzt.
„Die Weiterentwicklung der nachhaltigen Mobilität in Tirol ist uns ein großes Anliegen und die Mobilitätsprojekte ein wichtiger Eckpfeiler. Damit bringen wir das Thema umweltfreundliche Mobilität zielgruppengerecht an die jeweiligen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer heran und leisten somit einen wertvollen Beitrag auf dem Weg zur notwendigen Mobilitätswende“, sieht Klimabündnis-Geschäftsführer Andrä Stigger einen klaren Mehrwert in der Initiative.
Neben dem Autofreien Tag 2024, der traditionell im Zuge der Europäischen Mobilitätswoche stattfindet, wird der Schwerpunkt vor allem auf das Radfahren gelegt. Neben der Aktion „Tirol radelt 2024“, bei der Gemeinden, Betriebe, Vereine und Schulen um die Wette radeln und so gemeinsam zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in Tirol beitragen, wird auch heuer wieder ein E-Bike-Schnupperkurs für Senior*innen angeboten. Fahrradkurse werden auch für Migrant*innen angeboten, die zudem im Rahmen von Workshops unter dem Titel „Ich bin mobil – Workshop zum öffentlichen Verkehr“ die Funktionsweise und Möglichkeiten des öffentlichen Verkehrsnetzes in Tirol kennenlernen. Um auch stets sicher mit dem Rad unterwegs zu sein, werden auch Projekte zu Radwerkstätten unterstützt.
In Schulen soll Kindern und Jugendlichen die Vorzüge des Radfahrens nähergebracht werden.
„Je früher man mit dem Radfahren beginnt und je früher Kinder und Jugendliche für die Vorzüge des Radfahrens begeistert werden, desto selbstsicherer und selbstverständlicher bewegen sich junge Menschen im alltäglichen Straßenverkehr und in der Freizeit mit dem Fahrrad“, ist sich LR Zumtobel sicher.
Auch der „Pedibus: Vergnügt, sicher und gesund in Schule und Kindergarten“ wird im heurigen Jahr 2024 ebenso fortgeführt wie der Malwettbewerb „Crazy Bike“.
Die Tiroler Gemeinden werden somit weiterhin beim Ausbau der Angebote zur Förderung der emissionsarmen Mobilität unterstützt. Ebenso forciert wird dabei das partizipative Radverkehrsförderprojekt PRO-BYKE, das im Jahr 2019 mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet wurde. Dabei wird ein Radteam gebildet, in dem Politik, Verwaltung sowie Bürger*innen, die mit dem Rad fahren, vertreten sind. Der Prozess umfasst unter anderem eine Radtour mit Helmkamera durch die Gemeinde, einen Fahrradklimatest und eine Stärken-Schwächen-Analyse. Auf Basis dessen werden dann konkrete Maßnahmen in den Gemeinden zur Radverkehrsförderung erarbeitet. Aber auch das zu–Fuß-Gehen wird in den Tiroler Gemeinden unterstützt: Beim Projekt „PRO-FUSS“ werden mit zwei Pilotgemeinden Informationsmaterialien und ein Maßnahmenkatalog für die Förderung des Fußverkehrs erarbeitet.
Auch ein „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ ist Teil der Mobilitätsprojekte: Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen sollen beraten und unterstützt werden, um Arbeits- und Pendelwege zugunsten der Nachhaltigkeit zu verlagern.