Die Bekämpfung von Neophyten, sichere Querungsmöglichkeiten unterhalb von Straßen für Frosch und Kröte oder die Pflege von Feuchtgebieten – das und vieles mehr wird durch Einnahmen aus der Naturschutzabgabe möglich. Bei der Naturschutzabgabe handelt es sich um eine nach dem Tiroler Naturschutzgesetz verpflichtende Zahlung für Projekte, die im Rahmen eines Naturschutzverfahrens oder einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bewilligt wurden. Die aktuellen Zahlen wurden bei der Sitzung des Naturschutzbeirates, gestern, Mittwoch, in Innsbruck präsentiert, bei der auch Naturschutzlandesrat René Zumtobel anwesend war. 2023 wurden insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro durch die Naturschutzabgabe eingenommen, 40 Prozent werden als Förderung für Naturschutzprojekte zur Verfügung gestellt. Die verbleibenden 60 Prozent sind für den Klimaschutz vorgesehen und fließen zum Großteil in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
„Tirol hat als erstes Bundesland Österreichs bereits vor über 30 Jahren die Naturschutzabgabe eingeführt. Seither fließen diese jährlichen Einnahmen in vielfältige Projekte, die zum Erhalt unseres Lebens- und Naturraums beitragen, das Klima schützen und die Artenvielfalt sowie die Umwelt in unserem schönen Land erhalten“, betont LR Zumtobel.
Neben den laufenden Einnahmen werden auch noch Rücklagen vergangener Jahre, je nach Anzahl und Höhe der beantragten Förderungen, eingesetzt. 2023 wurden knapp 180 Projekte mit insgesamt mehr als 800.000 Euro unterstützt. Darunter fallen zahlreiche Maßnahmen in den Tiroler Schutzgebieten, wie etwa die Bekämpfung invasiver Pflanzenarten, der Naturschutzplan auf der Alm oder auch tirolweite Naturschutzprojekte wie das Tagfalter-Monitoring.
„Naturschutz findet auf vielen Ebenen statt: von der Bewusstseinsbildung durch Programme wie ,Natur im Garten‘ oder das Kooperationsprojekt ,Biodiversität und Umweltbildung‘ in unseren fünf Naturparken bis hin zu Pflegemaßnahmen und Forschungsprojekten. Es freut mich, dass mit den Mitteln aus der Naturschutzabgabe auch 2023 wieder viele Projekte mit Mehrwert gefördert wurden und damit der Natur etwas zurückgegeben wird.“
Im Jahr 1990 hat das Land Tirol als erstes Bundesland in Österreich eine Naturschutzabgabe für (Bau-)projekte eingeführt, die einen Eingriff in die Natur darstellen. Ist für ein Projekt eine naturschutzrechtliche Bewilligung oder eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, so wird hierbei auch die Naturschutzabgabe – beispielsweise für den Abbau von Rohstoffen, den Bau von Seilbahntrassen, Beschneiungsanlagen, Wasserkraftwerken oder auch Sportanlagen - festgelegt.