Erschienen: 2018 / Aktualisiert 2020 / LESEDAUER: 3 Minuten / Erfahre hier mehr über Konsum
Christian Braito kam mit der Projektidee auf die Bauern zu, nachdem die beengten Platzverhältnisse im Ort für alle Beteiligten zum Problem geworden waren: „Ich kam täglich an der ehemaligen, riesigen leerstehenden Straubkaserne vorbei und hab mir gedacht – da muss man doch was machen!“ Jetzt ist er, wie er selber sagt, als „Schiedsrichter“ beim Gemüseland angestellt.
2017 bis heute:
Die Bilanz fällt positiv aus.
„Idee gut – aber das klappt sicher nicht“, sei eine sehr häufige Reaktion gewesen, erzählt Braito mit heute zufriedenem Lächeln. Der Projektentwickler und Visionär schaffte es, sich gemeinsam mit den Bauern durchzusetzen. 2017 war das erste Jahr, in dem alle Landwirte nach der Planungs- und Umbauphase voll in Betrieb gingen – die Bilanz ist positiv.
„Es war klar, dass wir die großen Infrastrukturthemen – Energie, Wasser, Logistik und so weiter, zentral planen und gemeinsam umsetzen. Das hat sich gelohnt!“
Auch die Kühlung wird besonders intelligent gesteuert: Die entstehende Prozesswärme wird mithilfe einer Wärmepumpe fürs Heizen und das Warmwasser genutzt. „So sparen wir uns natürlich einiges an Gas“, freut sich Braito. Das Kühlwasser aus dem eigenen Brunnen wird nicht wie in Tirol sonst üblich nach dem Kühlvorgang bei 4 °C wieder in einen „Negativbrunnen“ geleitet, sondern durch geschlitzte Rohrsysteme in 2,5 Meter Tiefe breitflächig versickert und darf deswegen um zwei Grad wärmer sein. Dadurch lässt sich der Kühlbedarf mit der Hälfte des Wasserverbrauchs erledigen.
Auch für Lösungen bezüglich der anfallenden Gemüseabfälle ist Braito offen: „Wir konnten durch die Synergien unter den Bauern den Ausschuss von teilweise 40 % auf unter 7 % senken“, berichtet er, „aber trotzdem fallen beispielsweise jährlich hunderte Tonnen optisch nicht für den Handel geeignete Karotten an.“ Einzelne Bauern beteiligen sich daher aktiv am Pilotprojekt „Übergemüse“ zur Vermarktung dieses Ausschusses.