Tesla Taxi

Der leise Vorreiter

Christian aus Innsbruck ist E-Taxifahrer. Seit über sieben Jahren fährt er mit seinem Tesla rein elektrisch quer durch Innsbruck, Tirol und über Ländergrenzen hinaus. Fast täglich: „Frei mach ich eigentlich nur am Sonntag, sonst fahr ich immer“ und zu jeder Jahreszeit: „Mei, im Winter sind’s halt ein, zwei Kilometer weniger Reichweite, aber das spür ich nicht“.

Erschienen: Otkober 2022 / LESEDAUER: 4 Minuten / Erfahre hier mehr über Elektromobilität

Taxi Taxi

An seinen unbezahlten Nebenjob als Elektroauto-Berater hat er sich inzwischen gewöhnt.

„Die Leute wollen sehr oft mit mir fahren, um mehr über das Thema Elektroauto herauszufinden. Viele sind der Meinung, dass ich ihnen mehr sagen kann als jemand im Autoverkauf, da ich ja täglich damit fahre.“, erzählt Christian.

Grundsätzlich könne er nichts Negatives über ein E-Auto als Taxi sagen. Im Gegenteil, auch wirtschaftlich scheint sich das Elektroauto zu rentieren. Weniger Wartung, kaum Service, kaum Bremsenverschleiß, alle Updates automatisch und kostenfrei und weniger Versicherungskosten. „Mich kostet der Kilometer nur die Hälfte im Vergleich zu einem Verbrenner“, hat Christian vorgerechnet. Das sind für ihn unschlagbare Argumente, die, vor allem im Taxibetrieb mit festgesetzten Preisen, die Rentabilität erhöhen. „Die einzigen Unkosten, die ich habe sind wie bei jedem anderen Auto die Reifen und das Wasser für die Scheibenwischanlage“, scherzt er.

Warum dann nicht mehr Taxifahrer*innen mit E-Autos unterwegs sind?

Das fragt sich Christian auch: „Ich glaube vielen ist es zu umständlich sich vor allem mit dem Thema Laden zu befassen. Wobei sich eigentlich nicht viel ändert. Ich würde sowieso immer mit einem vollen Auto losfahren – egal ob das jetzt ein Verbrenner wäre oder eben mein E-Auto.“ Er würde sich etwas mehr Informationsmaterial wünschen, um mehr Kolleg*innen zu motivieren elektrisch zu fahren.

„Ein, zwei Ladesäulen an unseren Standplätzen wären sicher auch nicht schlecht, um ein paar Mitbewerber*innen zu überzeugen.“, ist sich Christian sicher. 

Am Anfang haben ihn so gut wie alle Kolleg*innen ausgelacht. „Als sie aber gesehen haben, dass ich auch nach München und wieder retour fahren kann, ohne zu laden, sind die Zweifler*innen ruhiger geworden und das Interesse ist gestiegen“, berichtet der Taxifahrer.

Dass Christian ein Pragmatiker in Sachen Elektromobilität ist, hat sich schnell herausgestellt. „Es rentiert sich für mich und es ist aktuell die einzige funktionierende Alternative zu Verbrennern. Da brauch ich also auch nicht auf irgendwas zu warten.“, resümiert er trocken.

Und wie sieht
für ihn die Zukunft
der Mobilität aus?

Für ihn sei auffällig, dass sich junge Menschen, die bei ihm mitfahren, immer weniger oft ein eigenes Auto zu legen. Stattdessen fahren sie lieber mit Rad, Bus, Bahn, E-Carsharing oder eben bei ihm im Taxi mit. „Und das finde ich gut“, fügt er zum Schluss mit an.

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