Erschienen: März 2018 / LESEDAUER: 3 Minuten / Erfahre hier mehr über Carsharing
Das Elektroauto der Raiffeisenbank Wipptal wurde Ende 2016 angeschafft, um es den Bankkund*innen und der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen: „Die meisten Kunden können es gar nicht glauben, dass es nichts kostet. Nicht nur das Laden, auch das Fahren und die Versicherung, alles ist inklusive. Wir rechnen mit ca. 5000 Euro Gesamtkosten im Jahr für das Auto – und das ist es uns wert“, so Geschäftsführer Wolfgang Gredler, der das Projekt vorangetrieben hat.
„Ich bin vorher noch nie E-Auto gefahren, aber wir denken schon lange darüber nach in die Richtung was zu machen. Als dann der zentral liegende Vorplatz der Raiffeisenbank gemeinsam mit der Gemeinde umgestaltet wurde, war der richtige Moment gekommen!“ Dort können neben dem Carsharing-Auto auch zwei E-Bikes und ein „Gast-Auto“ ohne Registrierung kostenlos mit Ökostrom geladen werden. „Man sieht einige Radler*innen und sogar immer wieder internationale Kennzeichen hier laden, das sind dann für die umliegenden Gasthäuser einkehrende Gäste“, freut sich Gredler.
Die Mitarbeiter*innen der Bank haben zusätzlich die Möglichkeit, in der Tiefgarage zu laden. Von ihnen wird auch in Teamwork die Abwicklung des Verleihs und die Instandhaltung besorgt, erzählt der Verantwortliche Robin Rottensteiner.
„Das ist in Summe wirklich kein Aufwand. Es gibt ein einfaches Buchungssystem und mehrere Karten, so dass das von unserem Schalterteam nebenbei erledigt werden kann. Und es passt jeder gut auf das Auto auf.“
Der angekaufte Renault ZOE hat eine Reichweite von 200 Kilometern, wobei im Praxistest im Winter auch mal nach 100 km eine Ladesäule nötig ist. „Es ist schon mal jemand Matrei-Wörgl und retour gefahren, der wollte es wissen“, lacht Gredler. Trotzdem: Durchschnittlich werden Strecken von rund 60 Kilometern gefahren und die Reichweiten von aktuellen Modellen sind mit 250 und 300 Kilometern auch für längere Strecken praxistauglich. Das öffentliche Ladenetz ist zurzeit bereits sehr gut ausgebaut und wird immer umfangreicher. Einen Überblick über Ladestationen kann man sich zum Beispiel beim Landesenergieversorger TIWAG oder bei Anbietern wie Smatrics, Plugsurfing bzw. Lemnet holen.
„Wir wollen da den Überblick behalten und stellen das Auto auch teilweise als Testwagen zur Verfügung, wenn es darum geht ein eigenes E-Carsharing aufzubauen. Aktuell ist es zum Beispiel für zwei Monate in Trins und zukünftig tageweise für den Tourismusverband reserviert“, erzählt Gredler. „Wir möchten vor allem ganz regional die Möglichkeit geben, die Zukunft der Mobilität zu erleben.“ „Wir werden durch das E-Car-Sharing in der Region als Innovationstreiber wahrgenommen. Die Kund*innen sind sichtlich zufrieden.“ Teilweise melden sich sogar Innsbrucker*onnen, die das Auto gerne nutzen möchten. Doch dafür fehlt die Kapazität: Die insgesamt ca. 100 Nutzer*innen sorgen dafür, dass das Auto im Schnitt täglich belegt ist. Und das, obwohl die Anmeldung und Buchung noch immer über die Bankstelle Steinach läuft.
Die vielen Anfragen, die er auch von anderen Raiffeisenbanken wegen des Car-Sharings bekomme, hätten bisher zwar noch keine konkreten Nachahmer in Tirol gefunden, so Gredler, aber: „Wir machen weiter!“ Nach drei Jahren wird ein Teil der Förderung auslaufen, die über das Regionalmanagement laufende Kosten wie die Bewerbung mitträgt. Auch die Anschaffung wurde über die Bundesförderung mit 4000 Euro gefördert.
Wir möchten vor allem ganz regional die Möglichkeit geben, die Zukunft der Mobilität zu erleben.
Wolfgang Gredler
„Beratend stand uns die Energieagentur Tirol äußerst hilfreich zur Seite und konnte uns wertvolle Tipps geben“, freut sich Gredler. Die Zusammenarbeit hat sich gelohnt, wie die folgenden Kundenzitate zeigen:
„Das Auto geht super zum Fahren – der Verleih ist eine coole Sache!“
„Der Verleih des Autos ist einzigartig!“
„Ich würde es am liebsten gar nicht mehr hergeben.“
„Ich bin sehr dankbar, dass ich mir dieses Auto ausleihen kann. Dadurch bin ich flexibler im Alltag, es gibt mir ein Stück mehr Freiheit.“
Auch in anderen Belangen ist die Raiffeisenbank Wipptal auf einem guten Weg: Das lokale Biomassekraftwerk versorgt das Gebäude mit Fernwärme. Für die erhöhte Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten, die nicht nur im finanziellen Sinne nachhaltig sind, gibt es spezielle Angebote wie den Europa Nachhaltigkeits Bond, den Raiffeisen Nachhaltigkeitsfond oder das Arche-Sparbuch, das soziale Projekte der Arche Tirol unterstützt.