Energieagentur Tirol

Freiraum für die Energiewende

Die Energieagentur Tirol ist kürzlich an einen neuen Standort übersiedelt. Aus zwei Büros (ehemals Energie Tirol und Wasser Tirol) wurde eines, um Synergien zu bündeln, effizienter zu arbeiten und das Serviceangebot für Kund*innen und Partner*innen weiter zu stärken. Doch was hat das mit einer Geschichte des Gelingens zu tun und warum schreiben wir die überhaupt über uns selbst?

Erschienen: April 2025 / LESEDAUER: 4 Minuten / Erfahre hier mehr über Energieeffizienz

Das hat gute Gründe. Denn wenn etwas gut gemacht ist, sollte darüber auch gesprochen werden. Vor allem, um zu inspirieren. Um zu zeigen, dass es geht. Dass es gut geht (ohne Verzögerungen) und, dass es allen voran Sinn macht zu sanieren.

Die Vorgeschichte

Denn das Gebäude, in das die Energieagentur Tirol übersiedelt ist, ist ein Bestandsgebäude in der Innsbrucker Innenstadt. Erbaut in den 60er Jahren und seit Jahren eher als Lager genutzt worden vom angrenzenden Bekleidungsgeschäft. Dass dieses schlussendlich saniert werden soll und somit „aus dem Dornröschen-Schlaf“ (Zitat Architekt) geholt wurde, das hat die Eigentümerfamilie unabhängig der Energieagentur entschieden.

„Unsere größte Motivation war es, das Gebäude in der Familie zu halten“, erklärt Angelika Stern, Miteigentümerin des Gebäudes und führt fort: „dazu gehörte aber auch die Entscheidung, den Bestand zu kernsanieren.“ 

Ihr Bruder, Christian Mair, erklärt wie es dazu gekommen ist: „Natürlich haben wir auch überlegt, das Gebäude zu verkaufen bzw. abzureißen und neuzubauen. Allen Expert*innen zufolge war die Sanierung aber die beste Option, da der Bestand gut war und das Potenzial groß. Darauf haben wir gehört.“

Ihr Bruder, Christian Mair, erklärt wie es dazu gekommen ist:

„Natürlich haben wir auch überlegt, das Gebäude zu verkaufen bzw. abzureißen und neuzubauen. Allen Expert*innen zufolge war die Sanierung aber die beste Option, da der Bestand gut war und das Potenzial groß. Darauf haben wir gehört.“

Gesagt, getan und so haben sie sich zusammen mit dem Architekten Christoph Neier (Baubüro aus Rum) an die Arbeit gemacht, Pläne erstellt, Konzepte überlegt und ausgearbeitet. All das, bevor klar war, dass die zukünftige Mieterin enorm viel Know-how in Sachen Sanierung mitbringen wird.

Die Energieagentur auf der Suche

Von Seiten der Energieagentur war nach dem Zusammenschluss aus Energie Tirol und Wasser Tirol klar, dass es früher oder später einen gemeinsamen Standort Standort braucht, um diese neu gewonnenen Synergien auch wirklich leben zu können. „Da war von Anfang an für uns schon klar, wir möchten in ein saniertes Gebäude“, erklärt Robert Traunmüller, Teamleitung Bautechnik in der Energieagentur Tirol. 

„Weder ein unsaniertes Gebäude, noch ein Neubau spiegeln unsere Unternehmenswerte zu 100 Prozent wider.“, führt er fort.

Und so setzten sich die Verantwortlichen bereits vor der eigentlichen Suche zusammen, um sich zu überlegen, welche Anforderungen an den neuen Standort gestellt werden. Wieviel Raum wird gebraucht und welche technischen Anforderungen dieser erfüllen müsse. Wichtig war Barrierefreiheit, um möglichst zugängliche Energieberatungen bieten zu können. Zudem war eine Anforderung ein Schulungsraum, eine gute Erreichbarkeit und und und. Die Liste war lang.

It’s a match

Umso überraschender eigentlich, dass ein solches Gebäude so rasch gefunden wurde. Die Lage, die Anbindung und der Fakt, dass gerade saniert wird. So, dass hier und da noch mitgeredet werden konnte. Obwohl das meiste im Sanierungskonzept auch ohne Zutun der Energieagentur bereits gut und richtig geplant wurde.

Zusätzlich wurde noch ein modernes Lüftungskonzept realisiert (gerade im städtischen Raum wichtig für die Qualität der Räume) und allgemein einen Kriterienkatalog ausgearbeitet, der unter anderem auch die Ökologie der Baustoffe voraussetzt. „Dabei haben wir uns an die Vorgaben des klimaaktiv-Gebäudestandards gehalten“, erklärt Alexandra Ortler aus dem Team Bautechnik, der Energieagentur und ergänzt: „Das ist auch ein guter Tipp für alle Sanierenden Bauleute. Dieser Kriterienkatalog nimmt einem viele Entscheidungen ab“.

Neben der Energieeffizienz des Gebäudes war auch der effiziente Ressourcenumgang im ganzen Prozess ein Dauerthema. Angefangen von der Weiternutzung zahlreicher Möbelstücke und der Computer-Hardware, die reichlich an den beiden vorherigen Bürostandorten in guter Qualität vorhanden waren. Bis hin zur Frage: Wieviel Platz ist ausreichend?

Shared-Desk-Konzept

Die Frage des Platzangebots wurde mit fundierter Planung nicht zum Problem, sondern zur Chance gemacht. Denn nach genauer Analyse der Mitarbeitenden zeigte diese, dass so gut wie nie alle Angestellten vor Ort sind. Home-Office und Außendienste machen dies möglich. So wurde aus der Not eine Tugend gemacht und dafür gesorgt, dass es bis auf wenige Ausnahmen keine fixen Arbeitsplätze gibt, sondern eben flexible.

„Dieses Konzept spart uns im Endeffekt Raum. Also auch Raum der geheizt, beleuchtet und gelüftet werden muss. Und somit dann auch Energie.“, erklärt Ortler.

Das Team

Im Tandem mit Robert Traunmüller und dem Team der Bautechnik hatten sie gemeinsam den Lead für die interne Planung, Ausführung und die Rolle der Ansprechpartnerin für Architekt, ausführende Unternehmen und Eigentümer*innen übernommen. „Dazu gehörte dann auch, dass wir öfters auf der Baustelle waren und diverse Dinge besprochen haben.“, erzählt sie. Scheint gut funktioniert zu haben, denn die Übersiedlung von den zwei alten Standorten wurde, wie geplant, im März des Jahres vollzogen. Ohne Verzögerung.

Was lernen wir daraus?

Die Energieagentur Tirol berät tagtäglich Menschen, Gemeinden, Städte, Regionen unter anderem in Sachen Energiewende, Energieeffizienz, Sanierungen. Da war sämtlichen Akteur*innen klar – es kann nicht Wasser gepredigt und Wein getrunken, wenn es um den eigenen Standort geht. Und da wollte das Team wohl besonders zeigen, dass die richtige Planung alles ist. „Für uns hat sich vor allem gezeigt, dass, wenn man sich genügend Zeit für eine ausführliche Planung lässt, die Stolpersteine während der Umbauphase sehr leicht aus dem Weg geräumt werden können. Beziehungsweise oftmals gar nicht erst entstehen.“, fühlt sich Robert Traunmüller bestätigt.

Damit ist natürlich nicht nur die bauliche Planung gemeint. Eben auch Dinge wie „das Überlegen, was man überhaupt brauche, interne Beteilungsprozesse, sich neue Konzepte anzuschauen und für den eigenen Gebrauch zu übersetzen, mit den Menschen, die es betrifft zu reden und nach ihren Wünschen hören“, führt Alexandra Ortler diesen Gedanken fort.

Und jetzt?

„Wir legen einen Gang zu“, fasst der Geschäftsführer Rupert Ebenbichler kurz und knapp zusammen, um dann zu ergänzen.

„Mit dem neuen Standort können wir nun endlich unsere Kompetenzen bündeln und gemeinsam noch fokussierter an dem großen Ziel eines energieautonomen Tirols 2050 arbeiten.“

Damit ist der nächste Schritt gesetzt. Einer, der das Land Tirol näher zur Energiewende bringt, Know-How bündelt und für die Zukunft nachhaltig manifestiert. Und das spürt man auch bei den Mitarbeitenden. Es ist Motivation und neuer Freiraum da, für die Energiewende. Also ran an die Arbeit!

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