Henry und Leila

It's a match

Henry und Leila haben sich gesucht und gefunden. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass Gebrauchtes wiederverwendet wird und dass Alltagsgegenstände gemeinsam genutzt werden. Unsere Geschichte des Gelingens stellt dir die beiden vor und so erfährst du, wie einfach es ist, hunderte Euro im Jahr zu sparen.

Erschienen: August 2024 / LESEDAUER: 3 Minuten / Erfahre hier mehr Über Konsum

Vor etwas mehr als vier Jahren haben wir euch einen kleinen Laden vorgestellt, bei dem nichts gekauft werden konnte. Und alle, die diesen Laden besuchten, wollten auch nichts kaufen. Sondern ausleihen. Leila, ein gemeinnütziger Verein, gegründet von sechs Freund*innen, sollte vielmehr eine Art Bibliothek werden – eine Bibliothek der Dinge. Das Konzept denkbar einfach und genial.

Als Mitglied stellst du verschiedene Sachen wie zum Beispiel Bohrmaschine, Gitarre und vieles mehr zum Leihen zur Verfügung. Und für einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro kannst du dir beliebig viele andere Dinge, die du gerade brauchst, ausleihen. Die Dauer ist dabei nicht fixiert – die ausgeliehenen Sachen sollten aber zurückgegeben werden, wenn du den Gegenstand nicht mehr brauchst.

 

Obwohl es nach einem vielversprechenden Konzept geklungen hat, war die Umsetzung in der Realität eine Herausforderung. „Wir hatten nur zwei Nachmittage in der Woche geöffnet, der Organisationsaufwand war sehr hoch und nicht viele Menschen haben uns gekannt“, erklärt Marian heute – einer der Gründer des Vereines und nun Obmann.


Dennoch wollten sie die Idee nicht einfach begraben. Zu naheliegend ist das Konzept. Ganz einfach Hunderte Euro sparen, indem du dir teure Anschaffung sparst und als Mitglied dir einfach ausleihst, was du gerade benötigst. So bist du als Mitglied aktiver Teil eines ressourcenschonenden Projektes und hilfst mit dem Konsumwahn Grenzen zu setzen. Und das alles für nur 20 Euro im Jahr.

„Neulinge bekommen sogar eine Schnuppermitgliedschaft um 5 Euro, mit der sie das Konzept testen können.“, erklärt Marian.

Und so fiel die Entscheidung, nochmals anzugreifen. Und nach neuen Partnerschaften zu suchen, die den organisatorischen und personellen Aufwand in überschaubare Bahnen bringen und gleichzeitig den Zugang zu Leila erleichtern.

Perfect match

Fündig wurden die Betreiber*innen beim Roten Kreuz. Elisabeth Spechtenhauser, in leitender Funktion beim Roten Kreuz tätig und Bettina Nagiller, damals Obfrau des Leihladens, haben sich mehr oder weniger zufällig kennengelernt und waren sofort auf einer Wellenlänge. Und wie es der Zufall wollte, waren beide auch auf der Suche nach Räumlichkeiten. Elisabeth, um Platz für den Secondhandkleiderladen des Roten Kreuzes aufzubauen und Bettina, um ihrer Bibliothek der Dinge neuen Aufwind zu verleihen.

Nicht nur menschlich waren die beiden auf einer Wellenlänge, auch die Konzepte passten gut zusammen und so fiel die Entscheidung, gemeinsame Wege zu gehen. Im Januar 2024 wurde offiziell eröffnet und die erste Resonanz der Kundinnen und Kunden ist durchwegs positiv. Zahlreiche Menschen kommen zu den Öffnungszeiten in den Laden, von jung bis alt. Im eigentlichen Laden kannst du nach „pre-loved“ Kleidung für Erwachsene und Kinder und diversen Spielsachen suchen und im Untergeschoss durch gut 150 Produkte zum Leihen stöbern (vorausgesetzt, du hast eine Mitgliedschaft abgeschlossen).

Aufwind

Wer den Laden betritt, wird unmittelbar von der positiven Energie aller Beteiligten getroffen. Zahlreiche Freiwillige arbeiten ehrenamtlich im Geschäft und helfen mit, wo Hilfe gebraucht wird. Das Gefühl, dass es den Menschen hier um die Sache geht, ist allgegenwärtig. Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn ambitionierte Ideen, die auch einen Beitrag für TIROL 2050 energieautonom leisten, erfolgreich umgesetzt und mit Begeisterung gelebt werden. Und das schöne für Leila? Das Geschäft ist nun leichter erreichbar, hat Unterstützung durch das Personal von Henry und zugleich viel mehr Laufkundschaft, die auf das Konzept aufmerksam werden können. 

„Nun wird wieder kräftig verliehen und wir haben auch einen Mitgliederzuwachs verzeichnen können“, erzählt Marian stolz und sichtlich erleichtert, dass das Projekt nun wieder auflebt.

Alle Leihgegenstände

Was sich alles ausleihen lässt, findest du auf einer regelmäßig aktualisierten Liste auf der Website von Henry & Leila.

Doch damit nicht genug. Je mehr Menschen mitmachen, desto besser funktioniert das Konzept, desto mehr sinnvolle Produkte haben die Betreiber*innen von Leila im Laden. Und desto mehr Dinge kann der Verein auch eigenständig kaufen, um diese dann zu verleihen. Wie beispielsweise kürzlich 200 Mehrwegbecher, welche du dir unkompliziert für die nächste Party leihen kannst. Worauf wartest du, deiner nächsten Party steht somit nichts mehr im Weg!

Wer ist Henry und Leila?

Und die vielleicht drängendste Frage klären wir zum Schluss. Wer ist Henry und wer Leila? Ganz einfach: Leila ist die Kurzform von „Leihladen“. Und Henry? Dieser Name ist eine Hommage an den Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant, der jahrelang in Vergessenheit geraten war und erst im höheren Alter die Aufmerksamkeit zu Teil wurde, die er verdiente.

It’s a Match.

Henry und Leila

Secondhand- und Leihladen
Speckbacherstraße 41
6020 Innsbruck

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