Erschienen: August 2021 / LESEDAUER: 4 Minuten / Erfahre hier mehr über wärmepumpen
Florian Entleitner, der berufsbegleitend studierte, setzte sich im Zuge seiner Masterarbeit mit dem Thema Wärmepumpen und wie man diese effizienter gestaltet, auseinander. Was als Forschungsprojekt startete, wurde mit seinem Freund und Mitgründer Florian Fuchs, bald zu einer Mission: „Wir wollen deutlich energieeffizientere Wärmepumpen am Markt etablieren“. Dieser Enthusiasmus wurde schnell erkannt, was dazu führte, dass die beiden Gründer in die anspruchsvollen „Preseed“ und „Seedfinancing“ Förderprogramme für Hochtechnologie Start-ups des Austrian Wirtschaftsservice aufgenommen wurden. Schnell wurde die Garage des Elternhauses, in der alles begann, zu klein und aus dem Forschungsprojekt wuchs ein richtiges Unternehmen mit mittlerweile zehn Mitarbeitern, die LAMBDA Wärmepumpen GmbH.
Zentraler Bestandteil in der Entwicklung der neuen Wärmepumpe war es, auf R290 Propangas als Kältemittel zu setzen. Dieses weißt mit einem GWP (Global Warming Potential) von drei wesentlich energieeffizientere und weniger klimaschädliche Eigenschaften auf als die gängigen Kältemittel, die mit einem GWP von 2.000-3.000 in Wärmepumpen eingesetzt werden. Propan hat darüber hinaus den Vorteil, dass höhere Temperaturniveaus erzeugt werden können und dennoch die Effizienz nicht allzu sehr darunter leidet. Wird zum Beispiel in einer Pension Warmwasser mit über 60 °C benötigt, stellt das eine Wärmepumpe mit diesem Kältemittel vor keine große Herausforderung. Ein weiterer Baustein, der bei LAMBDA Wärmepumpen zu deutlich geringeren Stromkosten im Jahresvergleich führt, ist die eigenentwickelte und patentierte Prozessführung (3K Prozess), die das zur Verfügung stehende Temperaturniveau der Energiequelle um ein Vielfaches besser ausnützt. Da es sich um Monoblockgeräte handelt, ist zudem ein wartungsfreier bzw. -armer Einsatz möglich.
Auch die Software wird von einem eigenen Softwareentwickler direkt vor Ort produziert und ermöglicht den Einsatz von mehreren Wärmepumpen mit nur einer Steuereinheit. Diese können auch mit einer App oder mittels Webinterface von überall auf der Welt gesteuert werden. Das gefällt den Kund*innen, sind sich die beiden Gründer sicher und sehen die Investition in den IT-Ausbau als notwendig, um auch zukünftig am Markt konkurrenzfähig zu bleiben.
Dieses Jahr produziert die Firma aus Brixen im Thale erstmals 300 Wärmepumpen und bis zu 10 in der Woche, Tendenz stark steigend. Die Wärmepumpen werden bisher hauptsächlich nach Österreich, die Schweiz und Deutschland vertrieben, aber auch aus dem gesamten EU-Raum gibt es immer mehr Anfragen, freuen sich die beiden Gründer. Für die kommenden beiden Jahre sehen sie ein Wachstum von 100 Prozent auf 600 – 700 Wärmepumpen jährlich und im neuen Standort können bis zu 1.000 Stück produziert werden, die Zukunft kann also kommen. Dafür braucht es aber vor allem technisches Personal, HTL-Absolvent*innen aufgepasst, Lambda sucht momentan Verstärkung! Vertrauen ist den beiden wichtig, weshalb die Hauptkomponenten vorwiegend von europäischen Herstellern und die Gehäuse sogar nebenan in Fieberbrunn produziert werden.