Leihladen Innsbruck

Bibliothek der Dinge

Deborah Größwagen steht mit einem Lächeln auf den Lippen in ihrer Bibliothek. Eine Bibliothek der Dinge die nach dem Motto „borgen statt kaufen“ funktioniert. Sie ist gefüllt mit Gegenständen, die selten oder nie verwendet und nun durch den Leihladen Innsbruck vor dem Herumstehen bewahrt werden.

Erschienen: März 2016, aktualisiert: 2020 / LESEDAUER: 3 Minuten / Erfahre hier mehr über Konsum

Von Wien über Graz nach Innsbruck

„Viele Dinge die wir besitzen stehen die meiste Zeit nur herum und funktionieren höchstens als Staubfänger. Stattdessen könnten sie auch sinnvoll genutzt werden, indem sie verliehen werden.“ Aus diesem Gedanken heraus hat Deborah zusammen mit sechs Freunden den gemeinnützigen Verein Leihladen Innsbruck gegründet. „Was in Wien und Graz super funktioniert, gibt es in Innsbruck hoffentlich auch bald“, dachten sie sich.

Sie machten sich auf die Suche nach einem passenden Standort und Sponsoren und reichten ihre Vision auch beim Ideenkanal TIROL 2050 ein. Auch wenn sie es dort nicht unter die Gewinner*innen geschafft haben, ließen sie sich nicht von ihrer Idee abbringen. „Wir haben aus voller Überzeugung heraus an unsere Idee geglaubt.“ Und mit ihrer Überzeugung haben die Jungs und Mädels vom Leihladen auch rasch andere anstecken und motivieren können mitzumachen. In einer Zweigstelle der Lebenshilfe Tirol schuf man Platz für den Leihladen Innsbruck und so wurde dieser im Januar 2016 feierlich eröffnet. Seither werden fleißig Dinge gesammelt, die dann im Leihladen geliehen statt gekauft werden können.

Mehr als man denkt

Im Innsbrucker Leihladen dürfen Skier oder Snowboardschuhe natürlich nicht fehlen, aber auch ein Haarschneideset, Krücken oder Debütantinnenkleider kann man in den Untiefen der Regale finden. Die Gegenstände werden dem Leihladen entweder geschenkt, oder auf Zeit zur Verfügung gestellt. „Der Leihladen macht so einen Schritt in Richtung gemeinschaftlicher Besitz, fördert den achtsamen Umgang mit Gegenständen und setzt ein Zeichen gegen den Massenkonsum“, erklärt Deborah.

Geben und nehmen

Damit das Konzept aufgeht, braucht der Leihladen jetzt viele, viele Mitglieder. Diese bezahlen je nach finanziellen Möglichkeiten 24 oder 36 Euro im Jahr und bringen idealerweise mindestens einen Gegenstand mit ein. Schließlich lebt der Leihladen nicht nur von den finanziellen Mitteln. Mitglieder können die Gegenstände dann für zwei bis vier Wochen und nach Absprache auch länger ausleihen.

„Das ganze kann nur funktionieren, wenn wir unseren Mitgliedern ein umfassendes Sortiment mit vielen nützlichen Gegenständen bieten. Im Moment fehlt vor allem noch Werkzeug.“

Gemeinschaftssinn

Mit ihrem Leihladen wollen die engagierten jungen Leute aber nicht nur Energie und Ressourcen sparen und die Müllproduktion reduzieren, sondern auch eine Gemeinschaft schaffen – eine sogenannte Sharing Community.

„Der Leihladen soll nicht nur eine bloße Bibliothek sein, sondern ein Ort an dem sich Leute treffen, Feste gefeiert werden und neue Projekte entstehen.“

Eines ist klar:

Wir wissen jetzt wo wir die Bohrmaschine für unser nächstes Upcycling-Projekt herbekommen.

Geöffnet ist der Leihladen vorerst immer Mittwochs und Sonntags von 16 bis 18 Uhrin der Defreggerstraße 29, hinter dem Café der Lebenshilfe in Innsbruck.

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