PV-Sammelbestellung

Volle Sonnenkraft voraus

Die Energieagentur Tirol hat gemeinsam mit den e5-Gemeinden Lans und Sistrans, sowie der Nachbargemeinde Aldrans eine Photovoltaik-Sammelbestellung für Bürger*innen durchgeführt.

Mit Erfolg: Insgesamt haben 23 Haushalte eine PV-Anlage installiert, 300.000 € in die regionale Wertschöpfung investiert und erzeugen damit jetzt 170.000 kWh sauberen Strom aus Sonne.

Erschienen: 2021 / Lesedauer: 3 Minuten / ERFAHRE HIER MEHR ÜBER Sonnenenergie

Sonnenland Tirol

Die Sonne schenkt uns in Tirol mehr als 1.900 Sonnenstunden jährlich. Damit wir das Ziel TIROL 2050 energieautonom erreichen können, müssen wir dieses Potenzial stärker nutzen und zwar wir alle: In Tirol soll bis 2050 jedes Haus mit einer geeigneten Dachfläche zum Kraftwerk werden. Die Bürger*innen im südöstlichen Mittelgebirge haben im Rahmen einer PV-Sammelbestellung die Möglichkeit genutzt, selbst aktiv zu werden und ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Wie funktioniert eine PV-Sammelbestellung?

Im Idealfall schließen sich mehrere Nachbargemeinden zusammen und informieren ihre Bürger*innen über die Möglichkeit. Bei einer Infoveranstaltung erklärt Energie Tirol alle Details zur PV-Technologie selbst und zur weiteren Vorgehensweise. Alle, die konkretes Interesse an der Umsetzung haben, erhalten dann ein individuelles Beratungsgespräch, bei dem auch die Anlagengröße definiert wird. Anhand der daraus resultierenden Unterlagen werden bei mehreren Firmen Angebote eingeholt. Durch die große Bestellmenge kann mit einer Kostenersparnis von ca. 10-20 % gerechnet werden.

Der Koordinator

Nach ersten Versuchen in Eben am Achensee und im Brixental hat Energie Tirol festgestellt, welche Faktoren für den Erfolg einer Sammelbestellung wichtig sind. Allen voran: Es braucht jemanden vor Ort, der die Aktion betreut und koordiniert.

In Lans war das Gerhard Halder. Er hat letztes Jahr selbst eine Photovoltaik-Anlage am Elternhaus errichtet und ist seitdem begeistert vom kostenlosen Strom aus Sonne. „Im Rahmen meines Engagements im e5-Team der Gemeinde ist es mir ein Anliegen, die einfache, günstige, ausgereifte und vor allem klimafreundliche Photovoltaik-Technologie bei uns zu forcieren. Letztlich war mein Engagement für die PV-Sammelbestellung zwar ein gewisser Aufwand aber eine große Bereicherung, sowohl auf der menschlichen als auch der fachlichen Ebene. Besonders gefreut hat mich, dass so viele mitgemacht haben“, so Gerhard Halder.

Er war derjenige, der die Kontaktdaten der Teilnehmenden aufgenommen, Firmen zur Angebotslegung gesucht, Unterlagen aufbereitet und letztlich bei der Entscheidungsfindung begleitet hat.

Vorteile auf allen Seiten

Die ausführenden Firmen haben auch Gefallen an den Sammelbestellungen gefunden: „Ich habe eine zentrale Ansprechperson, die sich gut auskennt und kümmert und für Rückfragen zur Verfügung steht“, freut sich Christoph Haaser von Fiegl & Spielberger. Thomas Nocker von der Nocker Metallbau GmbH ergänzt: „Der große Vorteil liegt darin, dass wir als Unternehmen schon sehr gut aufbereitete Informationen erhalten, durch die wir wirklich zielgerichtete Angebote legen können.“

Thomas Nocker, Nocker Metallbau GmbH
Christoph Haaser, Fiegl & Spielberger

Sonnenstrom für alle

Schlussendlich wurden im südöstlichen Mittelgebirge auf 23 Gebäuden 170 kWp Photovoltaik installiert. Damit wird faktisch Strom für 42 Haushalte produziert. Michael Socher aus Lans ist einer der Teilnehmenden:

„Eigentlich war die PV-Anlage schon damals beim Hausbau mit eingeplant, allerdings die Förderung bereits vergriffen. Jetzt mit der PV-Sammelbestellung in Lans und Umgebung war das für mich die perfekte Gelegenheit die Idee wieder aufzugreifen und nun ist die Anlage zum Glück schon fix fertig oben am Dach. Da die Modulpreise im Rahmen der Aktion so günstig waren, konnte ich sogar eine etwas größere Anlage als ursprünglich geplant umsetzen.“

Zukunftspläne

Durch die Sammelbestellung und das Bemühen von Gerhard Halder hat er bei der Umsetzung nicht nur Geld sondern auch viel Arbeit erspart und für die Zukunft einiges geplant: „Falls es der Gesetzgeber zulässt würde ich in Zukunft gerne mit dem benachbarten Elternhaus eine Energiegemeinschaft gründen und den Strom gemeinsam nutzen.“

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