Mache dein Unternehmen klimafit, indem du dir mittels einer Treibhausbilanz ein Bild über den Emissionsausstoß machst.
Für ein modern aufgestelltes Unternehmen ist es unerlässlich sich dem Klimamanagement und den daraus resultierenden Herausforderungen zu verpflichten.
Klimamanagement in der Unternehmensstruktur und - kultur gelingt, indem bereits auf oberster Unternehmensebene die Bedeutung von Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung tief verankert ist.
Entdecke die Best-Practice-Beispiele zur CO2-Berechnung. Insgesamt acht österreichische Unternehmen zeigen ihren Weg und ihre Ergebnisse.
Erhebe zu Beginn alle Emissionen entlang der Wertschöpfungskette anhand der Scope 1-2-3-Emissionen. Durch die Ermittlung der Emissionsfaktoren kannst du die CO2eq-Werte bilanzieren.
Definiere Maßnahmen und Projekten zur Zielerreichung anhand der Ergebnisse aus der Treibhausgasbilanz.
Der Maßnahmenplan ist abgestimmt auf die entsprechenden personellen und finanziellen Ressourcen des Unternehmens.
Reihung von Maßnahmen und Projekten:
Erstelle mittels der berechneten Daten der CO2eq-Bilanz kurz- und mittelfristigen Klimaziele für die Unternehmensstrategie.
Kommuniziere deine Taten. Einerseits durch objektive und faktenbasierte Berichterstattung an die MitarbeiterInnen nach innen. Andererseits durch Kommunikation nach außen über Ziele und Fortschritte.
Damit der aufwendigste, aber auch wichtigste Schritt der Bilanzerstellung einfacher wird, hilft die strukturierte Erhebungstabelle.
Begonnen wird mit der Erhebung der relevanten Daten zur Errechnung der
Scope 1-2-3 Emissionen begonnen. Anhand
der Checkliste werden alle Unternehmensaktivitäten betrachtet und die jeweiligen Emissionen Schritt-für-Schritt gesammelt.
Gib die Verbrauchsdaten in direkt verwertbaren Einheiten (kg, Liter, kWh) an. Es werden ebenso ökonomische Kenngrößen (€) auf Kostenstellenbasis gemäß dem österreichischen Einheitskontorahmen berücksichtigt.
Scope 1
Die Emissionen entstehen direkt im Unternehmen z. B. durch den Fuhrpark.
Scope 2
Die Emissionen entstehen indirekt im Unternehmen z. B. durch den Kauf von Elektrizität und Fernwärme.
Scope 3
Die Emissionen entstehen nicht im Unternehmen, sondern in vor- oder nachgelagerten Aktivitäten im Produktionsprozess z. B. bei der Lieferung von Rohstoffen.
Es gibt Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissonen. Dazu gehören sämtliche Emissionsquellen entlang der Wertschöpfungskette, also auch vor- und nachgelagerte Aktivitäten bei Dienstleister*innen, Zulieferunternehmen sowie Kund*innen und Konsument*innen. Die Emissionsquellen sind in drei Kategorien unterteilt.
Wie erhebe ich die Daten?
Dabei hilft dir die Erhebungstabelle(Excel herunterladen).
Beginne mit der Erhebung der relevanten Daten zur Errechnung der Scope 1-2-3 Emissionen. Anhand der Checkliste werden alle Unternehmensaktivitäten betrachtet und die jeweiligen Emissionen Schritt-für-Schritt gesammelt.
Gib direkt verwertbare Einheiten (kg, Liter, kWh) ein und außerdem werden ebenso ökonomische Kenngrößen (€) auf Kostenstellenbasis gemäß dem österreichischen Einheitskontorahmen berücksichtigt.
Wie erhalte ich Daten meiner kompletten Wertschöpfungskette?
Dabei hilft dir das vorgefertige Anschreiben (Word-Vorlage herunterladen), mit dem Lieferant*innen, Logistikdienstleister*innen, Vermieter*innen, Banken und weitere kontaktiert werden können.
Das Schreiben kann ganz einfach für deine jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden.
Wie gebe ich die Daten in die Tabelle ein?
Gib die Verbrauchsdaten in direkt verwertbaren Einheiten (kg, Liter, kWh) an. Es werden ebenso ökonomische Kenngrößen (€) auf Kostenstellenbasis gemäß dem österreichischen Einheitskontorahmen berücksichtigt.
Wie berechne ich den CO2eq-Fußabdruck?
Lege zuerst die Emissionsfaktoren fest, um die Menge an Treibhausgasen der Unternehmensaktivitäten,
-prozesse und der vorhandenen Energieträger zu quantifizieren. Dadurch werden gemessene oder geschätzte Erhebungsdaten in eine entsprechende Menge an Treibhausgasemissionen umgerechnet.
Berechne mithilfe eines Treibhausgas-Emissionsrechner (z. B. Umwelt Treibhausgasrechner) die CO2-Äquivalente auf Basis der erhobenen Emissionsdaten des Unternehmens.
Im Infoblatt "Scope-Berechnung" (Berechnungstools herunterladen) findest du die einzelnen Kategorien mit einem zusätzlichen Berechnungstool aufgelistet, die bei der Berechnung weiterhelfen.
Wie erhalte ich Unterstützung?
Verschiedene Organisationen können dir bei der Erstellung deiner Treibhausgasbilanz weiterhelfen. Wirf dazu einen Blick in den Wegweiser, der eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten für Unternehmen bietet.
Welche Normen muss ich beachten?
Grundlegend für die Erstellung der Treibhausgasbilanzierung ist die Orientierung an international anerkannten Richtlinien und Standards für die Erstellung von unternehmensbezogenen Klimabilanzen. Beispielsweise an dem GHG Protocol (The Greenhouse Gas Protocol: A Corporate Accounting and Reporting Standard – Revised Edition) als eines der meistverbreitesten internationalen Instrumente für Regierungen und die Wirtschaft. Zusätzlich ist der Normungsrahmen und die darin enthaltenen Zertifizierungen ISO14064 für Berechnungen auf Unternehmensebene und ISO14067 für Berechnungen auf Produktebene relevant.
Die Anforderungen der genannten Standards sind weitestgehend angeglichen. Auf internationaler Ebene ist das GHG Protocol sehr verbreitet und stellt darüber hinaus viele weiterführende Dokumente und Praxisbeispiele zur Verfügung, die die Planung und Umsetzung erleichtern.
Du hast die Treibhausgasbilanz für dein Unternehmen erstellt und weißt nun nicht nur wie viele Emissionen verursacht werden, sondern auch wo noch wo die Emissionen entstehen.
Nun heißt es für dich Maßnahmen zu finden, um die Emissionen zu verringern. Schau dir dafür an, welche Kategorien für die meisten Treibhausgase verantwortlich sind. Finde außerdem heraus wo die größten Einsparpotentiale liegen.
Hilfe bekommst du im folgenden Abschnitt, der dir die jeweiligen Maßnahmen für die jeweiligen Kategorien anhand der Scope 1-2-3-Emissionen auflistet.
Was kann ich zur Verringerung des Fußabdruckes tun?
Lege Ziele zur Reduktion fest, die auf dem Maßnahmenplan aufbauen.
Generelle Maßnahmen:
Was kann ich zur Verringerung der Scope 1 Emissionen tun?
Ganz oben auf der Liste stehen immer die Effizienzsteigerung und die Verbrauchsreduzierung.
Kategorie 1: Verbrennungsemissionen in stationären Anlagen (z.B. Heizung, Prozessanlagen, BHKW)
> Umstellung von Heizöl oder Gas auf Wärmepumpen etc.
Kategorie 2: Verbrennungsemissionen in mobilen Anlagen (z.B. Fuhrpark, LKW, PKW)
> Umstellung auf Elektromobilität, alternative Transportmittel
Kategorie 3: Treibhausgas-Emissionen aus chemischen Prozessen
> Umstellung auf moderne Herstellungsverfahren
Kategorie 4: Flüchtige Emissionen von Treibhausgasen (z.B. Leckagen von Kühlmitteln)
> Verwendung von Kältemitteln mit niedrigem Treibhausgas Potential
Was kann ich zur Verringerung der Scope 2 Emissionen tun?
Ganz oben auf der Liste stehen immer die Effizienzsteigerung und die Verbrauchsreduzierung.
Kategorie 1: Elektrizität
> Installation von Photovoltaik-Anlagen, Zukauf von Grünstrom
Kategorie 2: Dampf
> Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduzierung
Kategorie 3: Nah- und Fernwärme
> Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduzierung
Kategorie 4: Kühlung
> Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduzierung
Was kann ich zur Verringerung der Scope 3 Emissionen tun?
Ganz oben auf der Liste stehen immer die Effizienzsteigerung und die Verbrauchsreduzierung.
Kategorie 1: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen
> Recycling, FSC, Regional, Bio / Vegetarisch
Kategorie 2: Kapitalgüter
> Recycling, Refurbed, lange Nutzung, effiziente Geräte
Kategorie 3: Brennstoff- und energiebezogene Emissionen
> Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduktion
Kategorie 4: Transport und Verteilung (vorgelagert)
> Transportmittel mit geringer Emission, Grüne Logistik, DKV Card Climate, Mitwirkung bei GLEC Frameworkteams
Kategorie 5: Abfall (am Standort)
> Effizienzsteigerung und Reduzierung von Abfall, ordentliche Trennung und Recycling
Kategorie 6: Geschäftsreisen
> Virtuelle Meetings, Bahnreisen, Elektroautos, nicht vermeidbare Flüge kompensieren
Kategorie 7: Pendeln der Mitarbeitenden
> Verwendung von Mitfahrgelegenheiten, Bahn/Öffis, Rad, Ummadum
Kategorie 8: Angemietete oder geleaste Sachanlagen
> Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduzierung, Zertifizierung nach LEED/BREEAM, Minergie
Kategorie 9: Transport und Verteilung (nachgelagert)
> Transportmittel mit geringer Emission, Grüne Logistik, DKV Card Climate, Mitwirkung bei GLEC Frameworkteams
Kategorie 10: Verarbeitung der verkauften Güter
>Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduzierung, Grüne Produkte, Hinweise/Information zur Verwendung, Rücknahme
Kategorie 11: Nutzung der verkauften Güter
> Lange Nutzung, Reparatur, Service, Kreislaufwirtschaft
Kategorie 12: Umgang mit verkauften Gütern an deren Lebenszyklusende
> Reparatur, Service, Kreislaufwirtschaft, Rücknahme
Kategorie 13: Vermietete oder verleaste Sachanlagen
> Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduzierung, Zertifizierung nach LEED/BREEAM, Minergie
Kategorie 14: Franchise
> Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduzierung, Zertifizierung nach LEED/BREEAM, Minergie
Kategorie 15: Investitionen
> Grüne Bank, ESG Investments, ESG Pensionskassa