Die Rahmenbedingungen

Seit dem Beschluss der Tiroler Landesregierung, im Jahr 2014 bis 2050 energieautonom zu werden, hat sich viel verändert. In Übereinstimmung mit den nunmehr feststehenden EU- und Bundeszielen geht Tirol mit klaren Vorgaben in die Energieautonomie 2050. Damit will Tirol den Ausstieg aus Öl und Gas schaffen, das Klima schützen und bis zu zwei Milliarden Euro an Wertschöpfung zurück nach Tirol holen.

Das Land Tirol hat ein Projektteam bestehend aus Wasser Tirol, Universität Innsbruck und MCI damit beauftragt ein Zielszenario 2050 zu entwickeln. Das nun vorliegende Technologie- und Ressourceneinsatz-Szenario skizziert, mit Einsatz welcher Technologien und welcher heimischen Ressourcen die Energiewende bei weiter anhaltendem Wirtschafts-und Bevölkerungswachstum gelingen wird. Dabei zeigt sich klar, dass wir die größte Effizienz und die besten Ergebnisse erreichen, wenn wir sowohl in der Mobilität, im Gebäudebereich und auch in der Industrie hauptsächlich Strom einsetzen.

Mobilität

Um das Gesamteinsparungsziel von 30 Prozent zu erreichen, muss die Mobilität einen großen Teil beitragen.

Auch deshalb, weil hier mit Benzin und Diesel fast ausschließlich fossile Energieträger zum Einsatz kommen. Bis 2050 soll die Mobilität emissionsfrei sein und deren Energiebedarf um 62 Prozent sinken.

Gebäude

Der Energiebedarf für den Gebäudesektor soll um 18 Prozent niedriger sein als 2021.

Schätzungsweise 94.000 der rund 330.000 "Hauptwohnsitze" in Tirol werden mit Öl und Flüssiggas beheizt, weitere 34.000 mit Erdgas. Der Ausstieg daraus ist bereits eingeleitet. Wärmepumpen, Fernwärme und Holz werden in der Raumwärme zu Anwendung kommen.

Produktion

Bereits viele Vorleistungen erbracht hat die Wirtschaft. In der Produktion gilt es, eine weitere Reduktion von sechs Prozent des Energiebedarfs zu erreichen.

Gleichzeitig soll die Wirtschaft aber weiterhin wachsen. Wo es geht, müssen Prozesse auf Strom umgestellt werden. Wo das nicht möglich ist, kommt statt Erdgas Wasserstoff, synthetisches Methan oder Biogas zum Einsatz.

„Wir können in Tirol nur eine sehr begrenzte Menge an Biogas erzeugen. Grünes Gas ist Mangelware. Dieses wird vornehmlich für Produktionsprozesse mit hohen Temperaturen benötigt und kommt langfristig nicht als Heizenergie in der Raumwärme zum Einsatz.“

LHStv Josef Geisler

Wasser, Holz, Sonne, Wind und Umweltwärme – all dies ist in Tirol reichlich vorhanden. Wenn diese Ressourcen klug genutzt werden, kann Tirol seinen Energiebedarf für Mobilität, Heizung und Stromversorgung bilanziell langfristig aus eigenen Quellen decken. Das fördert die regionale Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze, spart Kosten, und schont Klima und Umwelt.

Energiemix 2050



Auch Wasserstoff und Methan werden für die Energiewende in Tirol eine Rolle spielen. Zu deren Herstellung werden allerdings große Mengen an Strom gebraucht. Wir sollten ihren Einsatz auf Spezialfälle beschränken für die es keine andere Lösung gibt (z.B. Schwerverkehr, Flamme, Speicherung)

Zusammengefasst: Je mehr Wasserstoff und synthetisches Methan zum Einsatz kommen, desto weniger Energie können wir einsparen und umso mehr erneuerbare Energie müssen wir ausbauen.

Je mehr Wasserstoff und synthetisches Methan zum Einsatz kommen, desto weniger Energie können wir einsparen.