Die Energiewende proben – (wie) kann das gelingen?

In INNERGY sollen zukünftige Situationen im Energiesystem am aktuellen Energienetz gestetet werden. Durch das testweise zusammenspielen von Komponenten und Systemelementen ergeben sich neue Facetten, beispielsweise wird mehr Flexibilität und Resilienz im Energiesystem geschaffen werden.

INNERGY ist ein von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gefördertes „100 Prozent Erneuerbare-Energie-Reallabor“.

Durch Systemintegration soll gezeigt werden wie 100 Prozent Erneuerbare Energie und etwaige Überproduktion im System gemanagt, ein möglichst hoher Anteil der erzeugten Energie regional eingesetzt und die Beteiligung der regionalen Akteur*innen in der Wertschöpfungskette sichergestellt werden kann.

Es ist nicht primäres Ziel des Reallabors, eine hundertprozentige Versorgung aus regionaler Energieaufbringung anzustreben. Die zu entwickelnden Systeme sollen durch Steigerung von Effizienz, Synergie, Flexibilität und Sektorkopplung den Systembetrieb und den Einsatz von 100 Prozent Erneuerbarer Energie ermöglichen.

Das INNERGY Reallabor bildet dabei das Dach des INNERGY Innovationslabores und INNERGY Leitprojektes.

Das INNERGY Reallabor kurz erklärt

Warum INNERGY?

Tirol möchte im Rahmen des Reallabors zeigen, dass ein vollständig auf erneuerbaren Energieträgern basierendes Energiesystem bereits heute schon möglich ist. In der Reallabor-Region zwischen Wattens und Zirl treffen auf engstem Raum verschiedene Nutzungen und Ressourcen aufeinander, sodass hier ein idealtypisches Gebiet für die Implementierung eines Reallabors gegeben ist.

Welche Vision verfolgt ein Reallabor?

Die Vision eines Reallabors ist eine konkrete Region, deren Energiebedarfsdeckung auf allen Ebenen der Energieanwendung - Strom, Wärme und Mobilität - zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien erfolgt.

In einem Reallabor werden Systemlösungen für integrierte regionale Energiesysteme auf technisch- ökonomisch- organisatorischer Ebene entwickelt, die eine vollständige (oder mehr) Versorgung mit Erneuerbaren Energien managen können.

Was bringt INNERGY?

Es geht darum, wie das Zusammenspiel der Elemente des regionalen Energiesystems, in dem unterschiedliche Erzeugungsanlagen und Energieformen, Quartiere und Energiegemeinschaften, Netze-Verbraucher-Speicher und noch vieles mehr auf technischer, organisatorischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Ebene funktionieren, wenn die Versorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommt.

Wie funktioniert INNERGY?

Durch die Umsetzung von F&E-, Innovations- und Demonstrationsprojekten werden Erkenntnisse gewonnen, die für die Umsetzung des Energiesystems der Zukunft einen maßgeblichen Mehrwert generieren. Die Teilnahme von Stakeholdern aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen bedeutet nicht nur ein Wissensaufbau bei allen Beteiligten, es fördert auch die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen und stimuliert einen Wissenstransfer.

Wer arbeitet im INNERGY Reallabor zusammen?

In diesem Reallabor arbeiten Akteur*innen wie Energieversorger*innen, Unternehmen, Wissenschaftler*innen und Bürger*innen zusammen, um gemeinsam innovative Konzepte, Technologien und Lösungen zu erforschen, zu entwickeln und zu erproben, die für das Management von 100 Prozent Erneuerbaren Energien im Bereich Wärme notwendig sind.

Die Mission von INNERGY?

Das INNERGY Reallabor verfolgt die Mission, schon heute im Energiesystem von morgen testen und entwickeln.

Das Ziel von INNERGY?

Das Ziel ist die Transformation der Wärmeversorgung Tirol zu gestalten und zu beschleunigen.

Warum Inntal?

Der Tiroler Zentralraum entlang des Inns ist ein prototypisches Areal mit viel Potenzial.

Das Inntal

Die Tiroler Inntalfurche, insbesondere der Raum zwischen Zirl im Westen und Jenbach im Osten (ca. 40 km) ist im Gegensatz zu den ländlichen Seitentälern Tirols ein Verdichtungsraum und deckt diverse Siedlungsstrukturen ab. Wohnen, Gewerbe, Industrie, Dienstleistungen, Freizeit und landwirtschaftliche Flächen bilden einen kleinstrukturierten Mix an Verbrauchern.

Anhand des Tiroler Rauminformationssystem TIRIS lässt sich die Wärmedichte dieser zentralen Inntalfurche als verdichtete Verbraucher- und zergliederte Nutzungsstruktur gut erkennen. In diesem Gebiet wird in den kommenden 20 bis 30 Jahren mit einer Steigerung des Wirtschaftswachstums und der Bevölkerungszahl gerechnet.

Besiedelung

Die Reallaborregion Inntal ist ein homogener Lebensraum. Charaktersiert durch eine hohe Besiedlungsdichte, eine große Anzahl an kleinen und mittleren sowie einigen großen Gewerbe- und Industriebetrieben. Das Inntal hat eine gut ausgebauten Gas-Infrastruktur. Zudem eine durch die TIGAS und zum Teil durch die Hall AG, betriebenen Fernwärmeschiene von derzeit Wattens bis Innsbruck, die zukünftig bis Völs, Kematen und Zirl erweitert wird, sowie einigen kleineren Fernwärmenetzen.

Potential

Gerade in solchen Gebieten besteht viel Potential, durch neue Partnerschaften und innovative Systemlösungen, das Reallabor als Baustein der Energiestrategie TIROL 2050 energieautonom und damit die Energiewende umzusetzen. Für die Transformation der Wärmeversorgung besteht einerseits große Bereitschaft der Akteur*innen, andererseits mit einer Fernwärmeschiene zwischen Wattens und Innsbruck und kleineren Wärmenetzen bereits eine grundlegende Infrastruktur.

Aktuell

Die Stromversorgung in Tirol ist zum größten Teil durch die Wasserkraft gedeckt. Die macht aktuell circa 90 Prozent aus. Die restlichen zehn Prozent werden mit zugekauften Strom aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt. Obwohl bereits heute die Struktur der Aufbringung verändert, hin zu mehr Strom aus Sonne und Wind, so wird sich der Anteil der volatilen Stromproduktion noch deutlich verstärken. Zunehmen wird auch der Verbrauch durch verstärkten Einsatz von Wärmepumpen und E-Mobilität.

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